Die Idee der Schaffung eines besonderen Sakramentsfestes, ging von der Nonne Juliana von Lüttich ( 1192 — 1258) aus. In Visionen wurde sie auf das fehlende Fest der besonderen Verehrung des Altarsakramentes aufmerksam und berichtete dies dem damaligen Prälaten Jakob Pantaleon, dem späteren Papst Urban IV. (1200 — 1264).
Nach Einführung des Festes 1246 n. Chr. wurde es durch eine Bulle Urbans IV. im Jahre 1264 promulgiert und war fortan fester Bestandteil des Kirchenjahres im ganzen Okzident.
Es wird angenommen, dass Thomas von Aquin (1225 — 1274) mit der gesamten Verfassung des Fronleichnamsoffiziums betraut wurde. Mit Rücksicht auf den Gründonnerstag — den Gedenktag der Abendmalstiftung — erschien ein Donnerstag als besonders geeignet, daher wurde der Donnerstag in der Woche nach Pfingsten gewählt.
Der Wunsch nach der »heilbringenden Schau« des eucharistischen Brotes und der mittelalterlichen Begeisterung an öffentlichen Umzügen führten dazu, daß die Eucharistie am Fronleichnamstag in einer prunkvollen Festprozession triumphal herumgeführt wurde. Das heilige Brot war dabei in einem liturgischem Schaugefäß für Reliquien (Monstranz) untergebracht. Das Schauen der Reliquie ließ den Betrachter an den wesenhaften Kräften des Leibes Christi teilhaben. Motiv des Festes war die anbetende Verehrung des im Sakrament anwesenden Christus. In der Eucharestie wird aus Brot und Wein Leib und Blut Christi. Das »Hochfest des Leibes und Blutes Christi« ist die offizielle liturgische Bezeichnung von Fronleichnam (mhd. vrône lîchnam = »des Herren Leib«).
Die Bilder entstanden am 15. Juni 2017 während der Fronleichnahmsprozession der Polska Misja Katolicka w Berlinie in Berlin Kreuzberg.
© Sven Hobbiesiefken